Schon an der Uni hatte ich einen Kurs zum Thema Literatur und bildende Kunst. Diese Beziehung wurde auch in zahlreichen Werken diskutiert – glauben Sie mir aufs Wort. Und natürlich gibt es dazwischen eine Verbindung. Sowohl Literatur als auch bildende Kunst haben eine Sache gemeinsam – Kunst. In beiden Fällen ist Kunst der Oberbegriff. Im Folgenden erfahren Sie, wo Literatur auf bildende Kunst und bildende Kunst auf Literatur stößt.

Bildende Kunst und Literatur

Sei es in der Literatur oder in der bildenden Kunst, in beiden Bereichen drücken Autoren ihre Emotionen, Wahrnehmungen und Ansichten aus. Im Fall von Literatur werden diese Emotionen niedergeschrieben und bei der bildenden Kunst niedergemalt. Und seien wir doch ehrlich, ein großer Unterschied besteht auch in der Länge. Zwar sagt ein Bild mehr als tausend Worte, jedoch fließen in ein saftiges Buch mehrere tausende Wörter. Das Spannendste daran finde ich, dass mich ein wirklich dickes Buch weniger anspricht als ein gutes Gemälde. Oft habe ich schon ein paar Galerien besucht und einfach vor einigen Werken erstarrt. Ein einziges Bild hatte die Kraft, mich in andere Welten zu versetzen, und zwar nur beim ersten Hinschauen.

Bildende Kunst als Inspiration

Insbesondere im 20. Jahrhundert diente bildende Kunst als eine wichtige Inspirationsquelle für zahlreiche Literaten. Viele der Autoren nahmen in ihren Werken Bezug auf den Künstler und sein Schaffen. Dieser Trend wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, also nach dem Ende zahlreichen Repressionen, immer wichtiger. Vielleicht ist es gerade die nahe Verwandtschaft zwischen den beiden Künsten, die die Autoren dazu veranlasst, sich durch literarische Werke mit bildender Kunst auseinanderzusetzen. Einen wichtigen Teil in der Literatur stellen Künste wie Malerei, Architektur und graphische Medien dar. Sehr beliebt ist auf jeden Fall auch Fotografie und Film. Oft kommen neue Medien wie Filme zur Sprache. Denken Sie nur an die zahlreichen Film- oder Theater-Kritiken. Eigentlich ist jeder Referenztext eine Art Literatur, die bildende Kunst behandelt.

Geht es aber auch umgekehrt? Natürlich. Stellen Sie sich einfach Ihr Lieblingsbuch vor. Nicht das Buch, das Sie in der Schule lesen mussten. Denken Sie an das Buch, das Sie selbst ausgewählt haben? Wenn das Buch richtig gut war, haben sich in Ihren Gedanken bestimmt zahlreiche Bilder herauskristallisiert. Gerade bei Autoren, die es mit Liebe zum Detail bei der Geschichte fast schon übertrieben haben, kann ich mich tatsächlich Bilder aus dem Buch vorstellen. Und letztendlich ist auch das eine Art von bildender Kunst, die ihren Weg in ein Buch gefunden hat.